Gesellschaft für außergewöhnliche Ideen
Licht und Geist,
jenes im Physischen,
dieser im Sittlichen herrschend,
sind die höchsten denkbaren unteilbaren Energien.
J.W. Goethe in Maximen und Reflexionen
     

Thomas Wedershoven


Erfinder

Ein Laserstrahl, der um die Ecke geht

Von Beruf ist Thomas Wedershoven Augenoptikermeister. Jetzt ist der Geretsrieder unter die Erfinder gegangen, und hat einen Laserstrahl erfunden, der sich um die Ecke leiten lässt.

Von Carmen Ick-Dietl

Geretsried – „Das Ei ist gelegt, jetzt gackert es“, sagt Thomas Wederhoven aus Geretsried. Der Augenoptikermeister will einen Laserstrahl um die Ecke leiten können – ohne einen Spiegel aufstellen zu müssen. Mit dieser Technik könnte beispielsweise die automatische Distanzregelung in Fahrzeugen auch erkennen, wenn ein Auto aus einer Seitenstraße kommt.

Anfang der 90er ist Wederhoven diese Idee gekommen. Den Anstoß gab ein Erlebnis mit seiner Freundin, die im Haus gegenüber wohnte, deren Zimmer jedoch zur Seite hinausging. Ein Fernrohr, das um die Ecke schauen kann, kam dem Optiker in den Sinn und ließ ihn nicht mehr los. Er experimentierte herum, arbeitete sich in physikalische Grundlagen ein. „Doch damals gab es viele Techniken und Materialien noch nicht“, erinnert sich Wederhoven. So landete die Idee ein ganzes Jahr in der Schublade, bis neue Erfindungen und Entwicklungen die Realisierung wieder ein Stück näher brachten. Nun gibt es alle Komponenten und Wedershoven möchte „gucken, ob ich recht habe“.

Deshalb stellte er seine Theorie vor kurzem dem Berliner Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) vor. Nach anfänglicher Skepsis sei es „auf einmal im Saal ziemlich still geworden“ berichtet der Geretsrieder stolz. Seine Euphorie ist seither einem gewissen Unbehagen gewichen. Denn die Berliner forschen nun mit all seinen Unterlagen. „Ich weiß nicht, wie weit die sind, ich bekomme kein Feedback“. Der Leiter des Max-Born-Instituts rief Wederhoven vor ein paar Monaten an und bat um weitere zwei Monate Geduld, weil die mathematischen Berechnungen noch nicht abgeschlossen seien. „In dieser Zeit läuft die Vertraulichkeitserklärung aus“. Der Geretsrieder verlangte eine Verlängerung des Abkommens in schriftlicher Form. „Von da an ist der Kontakt zu den Berlinern abgebrochen. Selbst ein Anruf von mir wurde nicht mehr durchgestellt“.

Regelmäßig treffen sich Erfinder aus Deutschland und Österreich – als Gesellschaft für außergewöhnliche Ideen – im Hinterzimmer des Alten Wirts in München Ramersdorf. Als der 49-Jährige zusammen mit seinem vater, einem ehemaligen Bundespatenrichter, dort sein Projekt vorstellte, ging ein Raunen durch die Reihen. Die Erfinder haben viel Erfahrung mit „geklauten Ideen und ausgebeuteten Patenten“. Wederhovens Idee wird in diesem Klub der klugen Köpfe nicht in Frage gestellt, im Gegenteil. Die Bedeutung sei noch gar nicht zu messen, meint Initiator Armin Witt. Dabei wollte Wederhoven nur „schauen, ob ich auch mal was anderes Machen kann als Brillen verkaufen“.

aus:
Münchener Merkur, Lokal, Seite 5, über unser Treffen vom  vom 26. Oktober 2007

Die Fortsetzung dieses Themas fand einen Monat später, am 30. November 2007 statt:

Hans-Ulrich Wedershoven
 Rechtsanwalt Hans-Ulrich Wedershoven,
ehemaliger Bundespatentanwalt,
im Vortrag zum Thema:

Der freie Erfinder
und die Fallstricke des Patentwesens
am Beispiel
des Augenoptikermeisters Thomas Wedershoven
und seinem Laserstrahl, der um die Ecke geht.

Berichte über:

Einige Aktivitäten und Veranstaltungen aus der letzten Zeit 

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